Warum ein Coach PR braucht

Neben der Werbung und dem Social Media Auftritt ist Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR) ein wichtiges Instrument für Coaches, um die Bekanntheit auf dem Markt zu steigern.

Tue Gutes und rede darüber! Warum ein Coach PR braucht.

PR steht für „Public Relations“ und bedeutet „Öffentliche Beziehungen“. Man pflegt also gute Beziehungen mit Journalisten, der eigenen Zielgruppe und anderen Personen des öffentlichen Lebens oder Entscheidungsträgern. Dabei muss man beachten, dass PR absolut keine Werbung ist. Ein Journalist muss also ihr Coaching interessant finden und denken, dass sich eine Berichterstattung lohnt.

 

Was bringt denn PR überhaupt?

 

Schon Bill Gates hat behauptet, dass er seinen letzten Pfennig in PR stecken würde. PR und Öffentlichkeitsarbeit lohnen sich ungemein, denn es macht einen großen Unterschied, ob ein Coach selbst über seine Erfolge bloggt oder ob verschiedene Medien es tun! Wenn ein Coach in den Medien als Experte auf seinem Gebiet vorgestellt wird, wächst das Vertrauen nachweislich enorm und potenzielle neue Klienten werden überhaupt erst auf das Coaching aufmerksam. Generell wird das Interesse für die eigene Marke und Leistungen gefördert und Coaches können ein positives Image aufbauen.

Bevor man als Coach mit PR und Öffentlichkeitsarbeit erwägt, sollten folgende Dinge bereits auf dem besten Stand sein:

  • Professionelle Website & professioneller Social Media Auftritt
  • Mein Experten-Status (Qualifikation, Berufserfahrung, Kundenerfolge etc.)
  • Rechtliche Absicherung (Impressum, AGB, Datenschutz)
  • Kundenzufriedenheit

 

Es gibt einige Vorüberlegungen, die man sich machen sollte, bevor man aktiv PR und Pressearbeit betreiben kann.

Die erste Frage, die sich ein Coach stellen sollte, ist die Frage, welche Medien die eigene Zielgruppe überhaupt nutzt. Es muss also nicht unbedingt die klassische Tageszeitung sein. Ist die Zielgruppe jünger, können es auch moderne Formate wie zum Beispiel ein Podcast oder Social Media sein. Hier bietet es sich zum Beispiel an, mit Influencern, Bloggern oder Podcastern zusammenzuarbeiten.

Ein weiterer guter Ansatz ist, sich zu überlegen, ob man vielleicht schon einen Coach kennt, der erfolgreich PR und Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Dieser könnte als Vorbild dienen und würde den eigenen Start etwas erleichtern. Wenn man sein Vorbild dann etwas genauer unter die Lupe nimmt, wird man sehen, welche Medien auch für einen selber interessant sein können. Eine gute Möglichkeit ist die Google-News-Suche. Dort kann man den Namen des Vorbilds eingeben und sehen, welche Plattformen bereits berichtet haben.

Nach der Zielgruppen-Recherche und der Vorbilder-Recherche kann man eine Liste mit den Wunschmedien erstellen. Dazu gehören zum Beispiel: Lokalzeitungen, Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Zeitschriften, Magazine, online Medien, Blogs, Ratgeber, Fernsehsendungen, Radiosendungen, Podcasts, Influencer Accounts und vieles mehr. Um ein noch besseres Gefühl für seine Wunschmedien zu bekommen, sollte man sich diese auch etwas genauer anschauen. Das bedeutet unter anderem, dass man sich mit den jeweiligen Interessensgebieten auseinandersetzt. Wer wird wann und warum interviewt? Welche Themen werden im Medium behandelt? Was ist gerade „In“ oder gefragt? Hat man diese Dinge analysiert, kann man für jedes Zielmedium einen relevanten Themenvorschlag bringen.

Einem Medium das passende Thema anzubieten ist das A und O! „Ich bin ein guter Coach und habe Kapazitäten für neue Klienten“ ist wohl kaum ein ansprechendes Thema für den Leser. Für lokale Medien könnte zum Beispiel eine Veranstaltung wie ein Tag der offenen Tür ein interessantes Thema sein. Für ein Magazin könnten es zum Beispiel die 3 ultimativen Tipps, Do’s and Don’ts oder ein kleiner Guide sein. Im Prinzip sollte es bei jedem Thema darum gehen, dass sich der Coach in irgendeiner Form als Experte positioniert.

Wenn man einen Plan hat, folgt in der Regel die Kontaktaufnahme. Man spricht Influencer, Blogger, Podcaster oder Journalisten direkt an. Dabei ist zu beachten, dass die verschiedenen Berufsgruppen auf unterschiedliche Weise arbeiten und gewisse Regeln befolgen müssen. Influencer oder Blogger haben zum Beispiel ganz andere Möglichkeiten wie ein Journalist einer Tageszeitung. Viele Online-Medien werden zum Beispiel keine Links zu fremden Webseiten einbinden, jedoch ist das bei Bloggern selbstverständlich. In Podcasts wird es mit Sicherheit auch viel mehr Redezeit geben als im Radiointerview. Wo man als Coach in Erscheinung treten möchte, sollte also gut überlegt sein. Noch ein kleiner Tipp an dieser Stelle: Man sollte die Kontaktaufnahme so spezifisch wie möglich gestalten und am besten eine Mail schreiben und anrufen, damit nichts untergeht.

Sollte man Hilfe benötigen, gibt es auch PR – Unterstützer für Coaches. Das Problem ist nur, PR-Agenturen und Journalisten arbeiten nicht zum Nulltarif. Also sollte man, bevor man sich für einen Unterstützer entscheidet, genau prüfen, ob man an der richtigen Adresse ist. Um die Entscheidung zu erleichtern, werden im Folgenden 5 wichtige Kriterien genannt.

Kriterium 1: Gelingt es der PR-Agentur, Artikel und Pressemitteilungen in Medien zu platzieren?

Das ist das wichtigste Prüfkriterium. Denn man möchte ja keine Texte für die Schublade, sondern Veröffentlichungen haben, die man auch für das eigene Marketing nutzen kann. Deshalb nutzt der beste Schreiber wenig, wenn man seine Manuskripte nicht in den Medien platzieren kann. Also sollte man sich von einem potenziellen PR-Unterstützer zeigen lassen, welche Veröffentlichungen er schon erzielte.

Kriterium 2: Zu welchen Medien hat der PR-Unterstützer Zugang?

Abhängig von den Zielen des Coaches kann es besonders wichtig sein, dass der PR-Unterstützer einen guten Draht zu Fachzeitschriften und Illustrierten hat. Gerne auch zu den Rundfunk- und Fernsehsendern, oder zu den regionalen Medien. Keine PR-Agentur ist bezogen auf alle Medien gleich stark. So haben manche Agenturen einen engen Draht zu den Printmedien, ihnen fehlt aber der Zugang zu Rundfunk- und Fernsehsendern – oder umgekehrt.

Kriterium 3: Ist die PR-Agentur auf bestimmte Themen oder Branchen spezialisiert?

Ein Coach ist ein Spezialist für ein bestimmtes Themengebiet und man möchte den Ruf als „Spezialist für…“ ausbauen. Also sollte auch der PR-Unterstützer spezialisiert sein, auf das Thema des Coaches und schon gewisse Erfahrung mitbringen. Manche PR-Berater behaupten, sie könnten zu allen Themen gute Artikel verfassen und diese in den relevanten Medien platzieren, das ist aber in der Regel nicht ganz richtig.

Kriterium 4: Wie rechnet der Unterstützer seine Arbeit ab?

Manche PR-Agenturen rechnen ihre Arbeit rein nach der investierten Zeit ab. Dieses Abrechnungsmodell ist für Coaches mit erheblichen Risiken verbunden. Denn angenommen, der Coach erteilt dem PR-Unterstützer den Auftrag, für ihn einen Bericht über ein Projekt zu erstellen, in dem Klienten involviert waren. Der Auftrag wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, da er den Bericht auch mit den Klienten abstimmen sollte

Kriterium 5: Wie ist die Vertragsgestaltung?

Üblich ist, dass PR-Agenturen mit Neukunden einen Vertrag über ein Halbjahr abschließen. Wenn nach vier, fünf Wochen nicht die ersten gedruckten Artikel vorliegen, könnte man denken, dass die PR-Agentur nichts taugt. Dabei ist die Länge der Vorlaufzeit beim Veröffentlichen von Artikeln in Printmedien nicht zu unterschätzen.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass Coaches, die nach einem PR-Plan agieren, den kostspieligen Aktionismus vermeiden und mehr Handlungssicherheit haben. Denn mit gezielter PR und Öffentlichkeitsarbeit kann es gelingen, die Auftragslage zu stabilisieren, sich von Mitbewerbern abzuheben und ein nachhaltig positives Image aufzubauen. Welche PR-Maßnahmen die richtigen sind, hängt von den persönlichen Zielen und Vorlieben ab.

 

 

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