Was verdient eigentlich ein Coach?
Zum einen spezialisiert man sich als Coach in eine bestimmte Richtung. Manche Themengebiete sind gefragter und daher besser bezahlt als andere, wobei sich der Trend jedoch schnell wandeln kann. Zum anderen hängt dein Gehalt als Coach maßgeblich von einem selbst ab, zum Beispiel von der Expertise und dem Auftreten. Wer sich in der Branche einen Namen macht und häufig weiterempfohlen wird, verdient deutlich mehr als jemand, mit dem die Klienten nur mäßig zufrieden sind. Auch die Erfahrung spielt eine Rolle: Kurz nach abgeschlossener Ausbildung verdient man weniger als ein Coach, der bereits jahrelange Berufserfahrung vorweisen kann, weil man sich, wie vorher schon erwähnt, erstmal im Business etablieren muss. Im nachfolgenden Artikel werden diese und andere wichtige Gehaltsfaktoren genauer beleuchtet. Außerdem erfährt man, wie man sich den Weg zu einem ansprechenden Gehalt ebnet.
Sind Coaches immer selbständig?
Coaches nicht zwingend selbständig sein. Sie können ebenso fest angestellt für ein Unternehmen arbeiten. In diesem Fall beziehen sie ein festes Monatsgehalt und sind ausschließlich für ihren Arbeitgeber tätig. Sowohl die Selbstständigkeit als auch das Angestelltenverhältnis bringt Vor- und Nachteile mit sich. Wesentlicher Vorteil des Angestelltenverhältnisses sind das monatliche Festgehalt und die Sozialversicherungsverhältnisse. Angestellte Coaches brauchen sich nicht um die Auftragslage sorgen, während selbstständige Coaches den Markt ständig beobachten und Neukundengewinnung betreiben müssen. Allerdings sind auch die Verdienstmöglichkeiten auf das vereinbarte Monatsgehalt begrenzt. Nach einigen Jahren sind natürlich auf Verhandlungsbasis Gehaltserhöhungen möglich. Erfolgreiche selbstständige Coaches können wesentlich mehr verdienen. Je mehr positive Referenzen man sammelt, desto schneller kann man den Stundenlohn anheben oder Paket Preise erhöhen. Ein begehrter Coach kann gut und gerne 100 bis 250 Euro pro Stunde veranschlagen oder in anderen Worten eine Hochpreisstrategie fahren. Man muss aber bedenken, dass dieser Stundensatz als Anfänger noch nicht realistisch ist.
Was ist jetzt besser – selbstständig oder angestellt?
Welche der beiden Varianten die richtige ist, hängt von den individuellen Vorstellungen und Voraussetzungen ab. Angestellte Coaches können entweder von intern oder extern stammen und befassen sich meistens mit Business Themen. Bei internen Coaches handelt es sich oft um langjährige Mitarbeiter eines Unternehmens, die vom Arbeitgeber eine Weiterbildung erhalten haben und dadurch zum Coach geworden sind. Externe Coaches müssen bereits über eine fertig abgeschlossene Ausbildung verfügen. Je nach Unternehmen wird zusätzlich ein abgeschlossenes Studium, ein Mindestalter und eine langjährige Berufspraxis verlangt. Ob der Arbeitgeber dich fest anstellen soll oder ob du selbstständig bleiben solltest, richtet sich unter anderem auch nach der Dauer der geplanten Zusammenarbeit. Wünscht der Arbeitgeber eine langfristige Zusammenarbeit, die keine Kapazität mehr für andere Klienten lassen würde, kann man bei entsprechend guter Vergütung über eine Festanstellung nachdenken. Tatsächlich sind die meisten Coaches aber selbstständig, vor allem wenn einem zum Beispiel das Thema Business absolut nicht infrage kommt.
Inwiefern wirkt sich eine Spezialisierung mit fundierter Ausbildung auf das Gehalt aus?
Coaches unterstützen ihre Klienten in den verschiedensten Lebenslagen. Nach erfolgreicher Grundausbildung sollte man idealerweise die Möglichkeit nutzen, sich auf ein oder mehrere Fachgebiete zu spezialisieren. Möglicherweise hat man aber auch gleich eine spezielle Ausbildung absolviert. Unabhängig vom individuellen Themengebiet gilt: Als selbstständiger Coach legt man den Stundensatz oder Paketpreis selbstständig fest. Von daher kann man schlecht sagen, in welchem Bereich man mehr oder weniger verdient. Der Verdienst hängt ganz klar von der Anzahl deiner Klienten und der Erfahrung ab. Was man jedoch sagen kann, ist, dass einige Coaching Arten häufiger in Anspruch genommen werden als andere. Je größer die Zielgruppe, desto höher der potenzielle Verdienst, aber auch die Konkurrenz.
Beliebte Coaching Arten sind zum Beispiel:
- Life Coaching
- Fitness Coaching
- Ernährungscoaching
- Business Coaching
Abseits der beliebten Coaching Arten gibt es natürlich auch noch speziellere Nischenthemen. Dort hat man voraussichtlich weniger Wettbewerber zu befürchten, aber auch einen kleineren potenziellen Kundenkreis. Eine geringere Nachfrage bedeutet automatisch geringere Umsatzmöglichkeiten.
Zu den Nischenthemen im Coaching zählen zum Beispiel:
- Ehe Coaching
- Wellness Coaching
- Freizeit Coaching
Tipp: Sofern man von einer Coaching-Tätigkeit leben möchte, sollte man den Nischenbereich zumindest mit einer beliebten Coaching Art kombinieren.
Zu den beruflichen Kompetenzen, die man als Coach benötigt, um höhere Stundensätze rechtfertigen zu können, zählen im Idealfall eine Berufsausbildung oder ein Studium in dem jeweiligen Coaching Bereich. Als Fitness Coach empfiehlt es sich, verschiedene Trainerscheine und Lizenzen in der Tasche zu haben. Als Mental- oder Life Coach ist ein Psychologiestudium ein absoluter Vorteil, was Kompetenz und Glaubwürdigkeit betrifft.
Zusammenfassend gilt: Je mehr Expertise man vorweist, desto höher können der Stundensatz oder der Paketpreis angesetzt werden.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass man regelmäßig reflektiert und eine Bilanz über den aktuellen Kenntnisstand zieht. Die zentrale Frage ist: Was läuft gut und wo besteht Optimierungsbedarf? Das beste Feedback dazu bekommt man immer von den Klienten. Man sollte sich stets weiterbilden und vielseitig interessiert sein, um den Klienten das beste Coaching Erlebnis zu bieten.
Was verdient ein Coach denn jetzt? Die Zahlen bitte:
Der Durchschnittsverdienst eines Coaches in Deutschland und Europa beläuft sich auf ungefähr 75.000 Euro jährlich. Die Werte können jedoch, wie schon mehrmals erwähnt, deutlich variieren. Als selbstständiger Coach legt man den Stundensatz oder die Paket Preise schließlich selbst fest. Für Berufseinsteiger hat sich ein Stundensatz um die 60 € bewährt. Langfristig sollte man jedoch zu niedrige Preise vermeiden, weil man dadurch unseriös oder billig (im negativen Sinne) wirkt. Angestellte Coaches verdienen in Deutschland durchschnittlich 3.350 Euro brutto pro Monat. Doch auch hier kann es starke Schwankungen geben. Große Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern bezahlen meist höhere Löhne an ihre internen Coaches, als es kleine oder mittelständische Unternehmen tun.
Die durchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten als angestellter Coach variieren von Bundesland zu Bundesland. Im bundesweiten Vergleich verdienen Coaches im Süden Deutschlands mehr als im Norden.
Fazit:
Die Zukunftsaussichten in der Coaching-Branche sind ideal, um langfristig zu planen. Dies liegt vor allem daran, dass immer mehr Menschen das Beste aus sich machen wollen. Die Zeiten, in denen nur Führungskräfte gecoacht wurden, gehören längst der Vergangenheit an. Alltagsthemen wie Krisenbewältigung, Partnerschaft und Gesundheit rücken immer stärker in den Coaching-Fokus. Die Gehälter beim Coaching lassen sich nicht pauschal sagen. Sie variieren und sind davon abhängig, ob man angestellt oder selbstständig ist. Bei einem selbstständigen Berufseinsteiger mit einem Stundensatz von 60 € pro Stunde und 10 Kunden, die pro Woche eine Stunde Coaching buchen, kann man mit einem Gehalt von 2.400 Euro pro Monat rechnen. Ein erfahrener und gut ausgebuchter Coach hingegen kann bis zu 10.000 € und mehr im Monat verdienen. Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass selbstständige Coaches wesentlich mehr verdienen können.