Warum du dich als Coach positionieren solltest

Der Coaching-Markt in Deutschland wächst rasant und jedes Jahr kommen Hunderte Coaches hinzu. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Coaching groß und der Bedarf definitiv da: Business Coach, Fitness Coach, Life Coach, Marketing Coach, Gesundheits-Coach und viele weitere Arten des Coachings gibt es mittlerweile auf dem Markt. Um selbst in diesem Feld wahrgenommen zu werden, ist es deshalb unglaublich wichtig, seine Positionierung als Coach gleich von Beginn an klar herauszuarbeiten und sichtbar zu machen.

Warum man als Coach eine gute Positionierung braucht

Wer sich als Coach selbstständig macht, neigt vielleicht dazu, seine Coaching Leistungen möglichst allgemein anzubieten, um ja keine möglichen Aufträge auszulassen. Aber wie sollen potenzielle Coaching-Klienten erkennen, dass gerade dieser Coach genau der Richtige für den zu vergebenden Coaching-Auftrag ist? Besonders, wenn man als Newcomer in der Coaching-Branche noch kaum Referenzen vorzuweisen hat. Als Einzelkämpfer riskiert man bei dem Versuch, sich zu allgemein und umfassend darzustellen, für die Klienten unsichtbar zu werden. Und man verzettelt die eigenen Ressourcen, weil den Marketing- und Akquise-Aktivitäten die richtige Zielgruppe fehlt. Der Artikel gibt Aufschluss darüber, warum eine Positionierung für den Coach und sein Business so wichtig ist.

Um eine Positionierung zu entwickeln, die zu den eigenen Fähigkeiten und der Persönlichkeit passt, kann man sich zu Beginn folgende Fragen stellen:

  • Was sind meine Stärken und welche Fähigkeiten habe ich mir schon angeeignet?
  • Was sind meine 3 auffallendsten Charaktereigenschaften?
  • Wie ist mein Leben bisher verlaufen (zieht sich ein roter Faden durch)?
  • Welches Problem habe ich in meinem Leben bereits erfolgreich gelöst?
  • Welchen Lifestyle habe ich im Moment und wo soll es hingehen?
  • Wie lautet meine Vision? Wieso mache ich das alles?
  • Welchen Input möchte ich weitergeben? Was mache ich konkret?
  • Was sind meine Werte und Normen?
  • Wer ist für mich der perfekte Klient?
  • Gibt es eine spezielle Methode, mit der ich arbeite? Die sollte als Coach natürlich auch in deine Positionierung einfließen.
  • Welches Gefühl vermittle ich bei meiner Arbeit?
  • Welche Marketinginstrumente möchte ich einsetzen und vor welchen nehme ich lieber Abstand?
  • In welchem Preissegment möchte ich arbeiten?

 

Diese Fragen werden sehr gut helfen, die Einzigartigkeit herauszuarbeiten und eine Positionierung als Coach zu entwickeln. In der Regel findet man seine Positionierung als Coach nicht, man entwickelt sie. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass sich die Positionierung im Laufe der Zeit verändern kann! Man entwickelt die Persönlichkeit immer weiter, man wächst und verändert sich, egal ob privat oder beruflich. Genauso darf auch eine Positionierung mit einem wachsen, sie sollte immer wieder überprüft und gegebenenfalls verändert und nachgeschärft werden.

Solange die Positionierung zu der Persönlichkeit des Coaches passt, soll sie so bleiben. Sobald man allerdings das Gefühl hat, dass man sich als Coach oder allgemein das Coaching-Business sich verändert, so muss auch die Positionierung angepasst werden.

Hier noch die 2 TOP Tipps, die für eine gute Positionierung wichtig sind:

Das Angebot:
Neben Einzelstunden kann man Doppelstunden oder Stundenpakete buchen. Letztere gerne mit einem ordentlichen Nachlass. Das kommt einem wahrscheinlich bekannt vor. Angebote vermarkten Coaches immer wieder mit den gleichen Formulierungen, wie zum Beispiel „Klarheit schaffen“ oder „Ziele erreichen“. Das Problem: Diese Angebotstexte sind so allgemein gehalten, dass sie auf jeden Coach, aber auch auf völlig andere Branchen passen. Wenn Coaches einzigartig sein möchten und besser bezahlt werden wollen, brauchen sie ein besseres Angebot. Ein spezielles Angebot „nach Art des Hauses“. Ein Angebot, das verbindet, was man besonders gut und gerne macht und was die gewünschten Klienten wirklich brauchen.

Klare Kommunikation statt Coaching Floskeln:
Die Branche hat die typischen Begriffe und Formulierungen überstrapaziert. Man hat also nicht bemerkt, dass man sich damit nicht in der Sprache der potenziellen Klienten bewegt. Fachwörter beim Coaching schaffen eine sprachliche Distanz zwischen Klienten und Coach. Das stört die Zusammenarbeit und im Marketing ist es abschreckend. Als Coach hat man die besonderen Fähigkeiten, Menschen zuzuhören und auf sie einzugehen. Das sollte auch im Marketing gelebt werden. Kommunikation sollte auf eine persönliche und lebendige Art stattfinden. Man sollte auf die Bedürfnisse der Klienten eingehen und gezielt Probleme, Bedürfnisse und Wünsche in der Sprache dieser Menschen benennen.

Fehlt selbstständigen Coaches eine klare Positionierung, hat das nicht nur Auswirkungen auf ihr Business, sondern auch auf das Leben. Fehlender Erfolg, schlechter Umsatz, fehlender Spaß und schwindender Elan sind nur ein paar Folgen. Ist das Business ein Kampf, bleiben auch Motivation und Lebensqualität auf der Strecke.

Welche Probleme hat ein Coach, der sich nicht klar positioniert?

  1. Man versinkt in der Masse
    Als Nullachtfünfzehn Coach wird man mit 1.000 anderen Coaches in eine Schublade gesteckt. Warum sollte man ausgerechnet diesen einen Coach buchen? Die eigenen Botschaften versinken oft in der Masse und der nächste Coaching Anbieter ist nur einen Klick entfernt.
  2. Man verdient nicht gut
    Viele Coaches müssen sehr viel arbeiten, um auf ihr Geld zu kommen. Wenn man ehrlich auf Kosten und Aufwand blickt, wird klar: Eigentlich verdient man nicht ausreichend. Das Thema Geld bleibt immer unangenehm.
  3. Marketing funktioniert nicht
    Ohne eine klare Positionierung kann man es Marketing im Blindflug nennen. Ohne Zielgruppe ist es zwar da, aber es zeigt kaum Wirkung. Ohne roten Faden und ohne klare Botschaften kann man keine Resonanz erzeugen.
  4. Kein Fokus
    Man versucht gleichzeitig viele Töpfe auf dem Herd zu halten. Nach dem Motto: Mehr Angebote bedeuten mehr Umsatzpotenzial. Ohne Ziel oder Plan rennt man jeder Möglichkeit nach und am Ende verschwendet man Zeit und Energie.
  5. Die Selbstständigkeit wird zum Kampf
    Der Kampf um passende Klienten zu finden, der Kampf um gute Bezahlung, der Kampf mit sich selbst. Man fühlt sich nicht mehr selbstbestimmt oder frei und das eigene Business erfüllt einen nicht mehr.

 

Coach sein allein ist keine Positionierung, sondern ein Berufsstand wie zum Beispiel Handwerker. Damit weiß man aber noch nicht mal, ob man Maurer, Dachdecker oder Maler ist. Besucht man die Websites eines Coaches, liest man immer etwas von „Probleme lösen“ und „Ziele erreichen“. Das ist nicht falsch, aber das tun alle Coaches, weil es zu den wesentlichen Tätigkeiten gehört. Damit können Interessenten den Coach weder greifen noch vom Wettbewerb unterscheiden.

Es ist nicht so einfach, seine Positionierung als Coach innerhalb weniger Stunden zu finden. Es braucht Zeit, Kreativität, ein waches Bewusstsein und die Entspanntheit, sich auf den Prozess einzulassen. Mit einer klaren Positionierung als Coach arbeitet man heraus, wofür man steht und was man bewirken will. Es ist das Fundament für eine fokussierte Ausrichtung und eine klare Kommunikation. Die Positionierung eines Coaches ist das Fundament seines kompletten Business und sollte daher mit viel Sorgfalt ausgearbeitet werden. Man sollte also sein Potenzial nutzen und zeigen, was einen ausmacht. Gerade zu Beginn ist dies unheimlich wichtig und der einzige Weg für die potenziellen Klienten, Klarheit zu schaffen.

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